Spode - Geschirr Made in England

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Spode - Englisches Geschirr-Design mit Geschichte

Die Traditionsmarke Spode wird von Liebhabern klassischen englischen Geschirrs geschätzt. Besonders beliebt ist die Serie "Blue Italian", die als Vorreiter aller blau-weißen Geschirrserien gilt. Weitere natürliche Farben runden das Sortiment ab. Die Motive sind naturverbunden und sorgen für eine gemütliche Stimmung. Durch die Weiterentwicklung des Porzellans mit neuen Verfahren und Zutaten, perfektionieren Vater und Sohn Spode um das Jahr 1800 die Porzellanherstellung und setzen Qualitätsmaßstäbe die bis heute Fine Bone China weltweit angewandt werden. 

Die Geschichte eines Familienunternehmens: Josiah Spode Visionär und Vorreiter

osiah Spode wird 1733 im Herzen von Stoke-on-Trent, England, geboren. Zu seinen Lebzeiten ist er der erste Töpfer, der kommerziell blau bedrucktes Steingut unter Glasur herstellte und die Formel für Fine Bone China perfektionierte. 

Als Josiah Spode sechs Jahren ist, verstirbt sein Vater und lässt das kleine Kind und seine Geschwister vaterlos zurück. Josiah, 16 Jahre alt, beginnt seine Karriere als Töpferlehrling. Zunächst verdient er bescheidene zwei Schilling und drei Pence pro Woche.

Während seiner fünfjährigen Tätigkeit in einer örtlichen Töpferei lernte er einige der bekanntesten Hersteller keramischer Produkte in Staffordshire kennen, was seine zukünftige Karriere in der Branche beeinflusst. Nach seiner Heirat mit Ellen Findlay im Jahr 1754, feiert das Paar die Geburt ihres ersten Kindes, Josiah Spode II, des Sohnes, der eines Tages mit seinem Vater in der Branche eine prägende Partnerschaft eingehen und schließlich die Führung des blühenden Familienunternehmens Spode übernehmen würde. 

 

Neuanfang bei Spode: moderne Herstellungsmethoden führen zum Erfolg

Mit einem Darlehen von 500 Pfund gründet Spode eine eigene Fabrik im Herzen von The Potteries, Stoke-on-Trent. Als Josiah erkennt, dass chinesisches blau-weißes Geschirr auf dem Markt immer beliebter wird, entwickelt er die erste industriell praktikable Methode für blau bedrucktes Steingutgeschirr, das chinesischem Geschirr nachempfunden ist. 

Sein Können und Innovation führen dazu, dass er den Produktionsprozess blau-weißen Geschirres perfektioniert, bekannt als Transferdruck unter Glasur. Diese wichtige Errungenschaft läutet eine Umwälzung in der britischen Keramikindustrie ein. Hochqualifizierte Graveure stanzen Löcher unterschiedlicher Größe und Tiefe akribisch in eine Kupferplatte, die das Design abbilden. Es sind diese unterschiedlichen Größen, Formen und Tiefen der Löcher, die das Detailreichtum und die Lebendigkeit des Designs von Spode widerspiegeln. 

Nach der Gravur wird Kobaltfarbe erhitzt und auf die Kupferplatte aufgetragen. Danach wird ein sehr feines Gewebe auf die Platte aufgetragen, sodass die satte Farbe darin einwirken kann. Dieses sogenannte Tissue wird dann fein zugeschnitten und auf das unglasierte Werkstück aufgelegt. Die Übertragung der Farbe erfolgt durch kräftiges Reiben des Gewebes mit einer Bürste. Anschließend wird die überschüssige Farbe abgewaschen, dann glasiert und gebrannt, wodurch das lebendige Design und die leuchtende Farbe sichtbar werden. Mit ihrer leuchtenden Farbe und den cremeweißen Scherben sind die blau-weißen Keramiken von Spode bis heute unverwechselbar. 

Eine weitere bedeutende Entwicklung von Spode ist die Perfektionierung von Bone China. Durch aufwendiges Experimentieren wird eine neue, kalkhaltige Zutat geschaffen, die es ermöglicht ein robustes, splitterfreies und durchscheinendes Porzellan namens Fine Bone China herzustellen.

Josiah Spode erkrankt im Alter von 64 Jahren und stirbt unerwartet am 18. August 1797. 

 

Josiah Spode II – Trendsetter und Geschäftsmann

Josiah Spode II übernimmt die Führung des Familienunternehmens nach dem plötzlichen Tod seines Vaters. Während Josiah Spode II wie sein Vater ein Keramik-Experte ist, entwickelt er sich darüber hinaus zu einem klugen und ehrgeizigen Geschäftsmann. 1778 kauft er ein bekanntes Londoner Geschäft und versorgt Geschirrliebhaber in der ganzen Stadt mit maßgeschneiderten Servicen. 

Aufgrund der Entwicklungen während der industriellen Revolution wird das frühe 19. Jahrhundert von vielen als das goldene Zeitalter der englischen Geschirrindustrie angesehen. In dieser Zeit wird Josiah Spode II die Technik seines Vaters für den blauen Transferdruck unter Glasur perfektionieren und den Weg für Spodes langjährigen Erfolg ebnen. 

In den frühen 1800er Jahren ist Spode der größte Hersteller in Stoke-on-Trent und der führende Hersteller von Feinkeramik in England. Als der Thronfolger 1806 die Spode-Fabrik besucht, ist er so beeindruckt von dem was er sieht, dass er J. Spode II den Titel „Potter to the Prince of Wales“ verleiht. Dies ist die erste Royale Auszeichnung von Josiah Spode II. 

Das umfangreiche Marketingwissen aus seiner Zeit in London hilft ihm zu erkennen, dass sich der Trend von klassischen orientalischen Designs aus chinesischer Herstellung allmählich zu einer Nachfrage nach europäischen Szenen und Landschaften entwickelt. Dieses Wissen ermöglicht es Spode mit den perfektionierten Techniken seines Vaters ein Design zu schaffen, das die perfekte Mischung aus beiden Richtungen darstellt. Das neue Spode-Design verbindet eine charmante italienischen Szenerie auf dem Tellerspiegel mit einer traditionellen Chinoiserie-Bordüre auf der Tellerfahne als Umrandung. 

 

Blue Italian – Designklassiker Made in England

Während unzählige blau-weiße Geschirrdesigns kreiert werden, erobert keines die Herzen der Welt so nachhaltig wie Blue Italian. Das 1816 entworfene Design entwickelt sich über die Jahre zu einem Klassiker und findet sich weltweit auf vielen festlichen Tafeln wieder. 

Josiah Spode II stirbt am 16. Juli 1827 als anerkannter Geschäftsmann. Zum Zeitpunkt seines Todes ist Spode fest als einer der führenden Geschirrhersteller der Welt etabliert und exportiert Blue Italian in die ganze Welt, ein Erfolg aus der engen Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen Vater und Sohn Spode. Heute setzt Spode seine Produktion im Herzen der Stoke-on-Trent Potteries fort, nur 500 Meter entfernt vom ursprünglichen Standort.